"Fußballerisch eine Augenweide": Hannes Huber wird Spielertrainer bei der SG Antdorf-Iffeldorf
Nach fünf Jahren hört Aleks Simic bei der SG Antdorf-Iffeldorf aus beruflichen Gründen als Trainer auf. Ein Ersatz wurde bereits gefunden.
Antdorf/Iffeldorf – Es war die Überraschung des Trainingslagers, die man dort verkündete: Zur neuen Saison brauchen die Fußballer des Kreisklassisten SG Antdorf-Iffeldorf einen neuen Trainer. Nach fünf Jahren hört Aleksandar Simic auf – und mit ihm auch Co-Trainer Markus Winkler. Doch allzu hoch schlugen die Wellen bei der Spielgemeinschaft nicht. Denn der Nachfolger, den der Klub nun präsentiert, baut genau auf Simics Fundament auf:
Mit Hannes Huber übernimmt ein weiterer junger, aufstrebender Trainer die Mannschaft. Noch dazu kein Unbekannter. Beim FC Penzberg gab der 31-Jährige über Jahre den Spielgestalter mit seinen feinen Füßen.
Zuletzt trainierte Huber in Königsdorf, schaffte dort etwa den Aufstieg in die Kreisklasse und generierte mit seinen Erfolgen Interesse bei anderen Vereinen in der Gegend. „Er hatte ein paar Angebote“, weiß Markus Winkler, seit kurzem auch Zweiter Abteilungsleiter in Antdorf. Er und Huber kennen sich lange, sie verbindet eine Freundschaft, und weil sie in den beiden Dörfern nächste Saison wieder oben angreifen wollen, war das doch ein attraktives Paket, das sie anbieten konnten.
Aleks Simic hat aus Charakteren eine Mannschaft geformt
Auch wenn man’s nicht am sportlichen Resultat ablesen kann: Simic hat im Verein viel bewirkt. Sein Training kommt an, er gewann Leute für die Mannschaft, er brachte Spaß am Kicken, er schuf einen starken Teamgeist, nur einige Verletzungen warfen ihn und sein Team immer wieder zurück. „Wir haben einen Riesensprung nach vorn gemacht“, sagt Markus Winkler.
Am höchsten rechnet er’s seinem Kollegen an, dass der die Kicker, von denen einige als schwierige Charaktere gelten, zusammenbrachte. „Unsere Mannschaft ist nicht leicht zu führen. Das hat der Aleks gut hingebracht“, lobt Winkler. Aber nun stehen in Sachen „Beruf“ ein paar Veränderungen an, das zweite Kind kam auch kürzlich zur Welt – und so hatte Aleksandar Simic eine Entscheidung zu treffen. „Kann jeder nachvollziehen“, sagt Winkler. Sichtlich schwer sei’s ihm gefallen, den Abschied im Trainingslager zu verkünden. Jetzt, kurz vor dem Ende, überwiegt die Dankbarkeit nach fünf Jahren Arbeit. „Wir haben da einen Weg geebnet. Darauf kann der Hannes gut arbeiten.“
Nach einigen Wochen Bedenkzeit sagte Huber bei der SG zu. Er kommt nicht nur als Trainer, sondern auch als Spieler nach Antdorf und Iffeldorf. Mit 31 Jahren ist er definitiv noch zu jung zum Aufhören. „Fußballerisch ist er eine Augenweide. Wenn der spielt und fit ist, gibt es wenige, die ihm das Wasser reichen können“, schwärmt Markus Winkler. Schon zu Bezirksliga-Tagen in Penzberg fand man keinen talentierteren Kicker als Hannes Huber auf diesem Niveau.
Frischer Wind für den Kreisklassisten
Gerade sein jugendlicher Anstrich mache ihn zum perfekten Mann für die SG. Einen Trainer vom alten Schlag mit Methodik von früher hätte es schwer gehabt, glaubt Markus Winkler. Sie wollten einen Frischling, mit erfrischenden Ideen, mit einer Sprache, die der Rest des Teams spricht.
Die Erwartungen an den Neuen sind keinesfalls überbordend. Huber soll an das Werk des Vorgängers anknüpfen, soll den gleichen Fußball spielen – also Passen statt Bolzen. Sportlich hebt Winkler die Ziele ein wenig an, nachdem die Vereine sich für eine Rückkehr zum alten System mit einer großen Kreisklasse entschieden haben. Frühzeitig wolle man den Klassenerhalt klarmachen und dann unter den ersten fünf, sechs Klubs mitmischen. Wenn die Abstiegsrunde eines offenbart habe, dann: „Man sieht an den Ergebnissen, dass wir da nichts verloren haben.“ Etwa 85 Prozent des Kaders haben bereits ihren Verbleib angekündigt.
Auch Markus Winkler bleibt als Spieler erhalten. Als neues Mitglied im Vorstand hat er abseits vom Platz ohnehin einige zeitintensive Aufgaben dazubekommen. Im Training wolle er sich künftig nur noch auf Fußballspielen konzentrieren, betont Winkler. Ein paar Neue hätten sie gerne noch. Die aktuelle Mannschaft ist zu dünn aufgestellt. „Wir werden uns weiter umschauen“, erklärt Markus Winkler. Mit Hannes Huber hat die Fußballpartnerschaft nun ein Zugpferd für Verhandlungen.